Neben der Regionalität ist auch die Saisonalität ein Nachhaltigkeitskriterium für Lebensmittel und sollte bestenfalls zusammengedacht werden. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns jedoch auf den Aspekt der Saisonalität und bieten folgende Informationen:
- DEATER & Saisonalität
- Warum es sich lohnt, auf Saisonalität zu achten
- Hürden und Lösungen in der Freizeitküche
- Links für mehr Infos
DEATER & Saisonalität
Gerichte auf DEATER sind saisonal eingeordnet und können über den Suchfilter gefiltert werden. Im Planer wird für die saisonale Auswahl automatisch der Zeitraum der angelegten Veranstaltung verwendet.
Für die Einordnung der Gerichte wird der Saisonkalender der Verbraucherzentralen genutzt. Ein saisonaler Einsatz von Obst und Gemüse erfolgt, wenn der Anbau laut dem Saisonkalender eine „sehr geringen bis mittleren Klimabelastung“ besitzt. Ist für ein Lebensmittel der Anbau in einem Monat sowohl mit einer mittleren als auch mit einer hohen Klimabelastung im Saisonkalender gekennzeichnet, wird angenommen, dass der Anbau lediglich in einem schwach beheizten Gewächshaus erfolgt ist. Das Lebensmittel gilt folglich auch in diesem Monat als saisonal in DEATER. Bspw. gelten Tomaten von Mai bis Oktober als saisonal verfügbar.
Saisonkalender der Verbraucherzentrale als PDF direkt hier herunterladen.
Der Saisonkalender gilt für Obst- und Gemüsesorten, die in Deutschland und den angrenzenden Ländern angebaut werden. Es wird bei der Bewertung der Rezepturen von DEATER davon ausgegangen, dass die eingesetzten Obst- und Gemüsesorten auch aus diesen Ländern bezogen werden.
Ist eine Obst- oder Gemüsesorte nicht im Saisonkalender aufgeführt, wird eine Sorte als Referenz gewählt, die über ähnliche Anbaubedingungen verfügt. Beispielsweise ist Gelbe Beete nicht vorhanden, kann aber mit Roter Beete verglichen werden, da sie ähnliche Anbaubedingungen hat. Aber Achtung: Orangen sind zum Beispiel nicht im Saisonkalender aufgeführt, da diese in Deutschland und den angrenzenden Ländern nie saisonal angebaut werden können und nicht heimisch sind. Ein Einsatz von nicht heimischen Obst- und Gemüsesorten ist folglich nie saisonal in DEATER.
Zur Eingruppierung in die Kategorie Saisonalität wird nur frisches Obst und Gemüse berücksichtigt. Tiefkühlgemüse und -obst, Konserven, wie bspw. Tomaten aus der Dose u. ä. bleiben davon ausgeschlossen. Zutaten, die als Gewürze eingesetzt werden wie Knoblauch, Ingwer oder Kräuter werden bei der Einordnung nicht berücksichtigt. Knoblauch hat nach dem Saisonkalender der Verbraucherzentrale nur von Juni bis September Saison, ist aber häufig in getrockneter Form noch länger verfügbar. Alternativ kann in den Wintermonaten auf Knoblauchpulver zurückgegriffen werden. Bei Kräutern kannst du entscheiden, ob du frische Kräuter wählst oder auf tiefgekühlte oder getrocknete Alternativen zurückgreifst. Eine Hilfe wie du die richtige Menge umrechnen kannst, findets du im Kapitel „Hürden und Lösungen in der Freizeitküche“.
Warum es sich lohnt, auf Saisonalität zu achten
+ Klimafreundlich (klicken für Details)
Beim Anbau von saisonalen Lebensmitteln wird Energie eingespart da der Anbau im Freiland oder in ungeheizten Gewächshäusern oder Folientunneln erfolgt. Kurze Einlagerungszeiten reduzieren außerdem den Energieverbrauch. So können Treibhausgasemission eingespart werden. Außerdem wirkt sich die Nutzung vielfältiger Obst- und Gemüsesorten positiv auf die Anbau-Diversität aus.
+ Günstig im Einkauf (klicken für Details)
Da saisonal angebaute und eingesetzte Lebensmittel weniger Energie im Anbau und in der Lagerung benötigen, sind sie auch im Einkauf günstiger als nicht saisonal angebaute und eingesetzte Lebensmittel. Achtest du außerdem darauf, dass der Anbau regional erfolgt ist, werden zudem die Kosten für den langen Transport eingespart. Welche Lebensmittel gerade Saison haben merkst du unter anderem daran, dass diese in größeren Mengen und zu günstigeren Preisen verfügbar sind. Doch nicht nur für dich ist es günstig, durch einen regional-saisonalen Einkauf unterstützt du die Wertschöpfung vor Ort und damit die regionale Wirtschaft.
+ Frische und Geschmack (klicken für Details)
Saisonales Obst und Gemüse darf natürlich in der Sonne/zur richtigen Jahreszeit reifen und landet mit wenigen Umwegen bei euch in der Küche. Damit sind saisonale Lebensmittel frischer und geschmackvoller als solche, die außerhalb der Saison gekauft werden. Ein weiterer Pluspunkt ist der erhöhte Nährstoffgehalt von saisonalem Obst und Gemüse.
+ Vielfalt in der Küche (klicken für Details)
Eine Orientierung an den Jahreszeiten kann auch eine Abwechslung im Speiseplan bedeuten. Gerade im Winter gibt es eine breite Palette an regional und saisonalen Gemüsesorten, die oft zu wenig Beachtung finden. Probiere im Winter doch mal die Rosenkohlnudeln oder das bunte Winter-Gemüsegulasch.
Hürden und Lösungen in der Freizeitküche
Akzeptanz der Teilnehmende für unbekannte Gemüsesorten ist niedrig | Teilnehmenden ins Kochen miteinbeziehen, verschiedene Gemüse zum Probieren anbieten, bspw. mit einem Rohkostteller, Saisonkalender aushängen |
Kein eigener Kräutergarten, um saisonal Kräuter zu bekommen | Statt frische Kräuter, tiefgekühlte (gleiches Gewicht) oder getrocknete Kräuter verwenden: 100 g Frischkräuter = 30 g Trockenkräuter Ausnahme Lorbeerblatt: Verliert beim Trocknen an Geschmack, daher doppelte Menge an getrockneten Blättern nötig im Vergleich zum frischen Blatt. Zugabe der Kräuter zu verschiedenen Phasen: Trockenen Kräuter entfalten erste beim Kochen ihren Geschmack, daher Kräuter bereits während des Kochprozess zufügen. Frische Kräuter werden dagegen am besten erst kurz vor Ende der Kochzeit zugegeben. |
Knoblauch ist nicht mehr erhältlich | Knoblauch verfeinert fast jedes Gericht. Wenn kein getrockneter Knoblauch aus Deutschland mehr vorhanden ist, kann ganz einfach auf Knoblauchpulver zurückgegriffen werden: 4 g Knoblauch = ½ TL Knoblauchpulvers |
Links für mehr Infos/Bildungsmethoden/etc.
Thema saisonales und regionales Einkaufen beleuchten.
https://www.verbraucherzentrale-hessen.de/wissen/bildung-he/unterrichtsmaterial-klimafruehstueck-65135
Modul: Saisonal Denken
https://sw-stiftung.de/fileadmin/Onlinemodule/Modul_2/story_html5.html
Gruppenstundenidee zum Thema regionale und saisonale Produkte
https://www.bne-box.lehrerbildung-at-lmu.mzl.lmu.de/regional-und-saisonal/
Handreichung für Module als Einstieg ins Thema Regionalität und Saisonalität
https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmin/bbb/themen/Verbraucherbildung/20171230_Reif_fuer_Regional_Publikation.pdf
Über die Autorin
Hallo, ich bin Julia!
Schon als Kind und später als Jugendliche war ich jeden Sommer auf Ferienfreizeiten. Nun bin ich als Köchin in die Freizeitküche zurückgekehrt und kann ganz viel Praxiswissen beim Kochen für große Gruppen sammeln. Außerdem habe ich Ernährungswissenschaft studiert und mich dabei vor allem mit den Themen nachhaltige & gesunde Ernährung auseinandergesetzt.
Bei DEATER bin ich für die Rezepterfassung, Schulungen und Weiterentwicklung der Plattform zuständig. Gerne schreibe ich auch neue Beiträge für Wissenswertes, um mein Wissen und meine Erfahrungen weiterzugeben.