DEATER ermöglicht eine ganzheitliche Planung. Damit Snacks und Getränke nicht unberücksichtigt bleiben, haben wir die Zutaten- und Rezeptdatenbank um planbare Einträge für Süßes, Salziges und Getränke ergänzt:
- Bedeutung von Snacks & Getränken – warum diese im Plan oft fehlen
- Ernährungsphysiologische Einordnung
- Klimaaspekte kurz eingeordnet
- DEATER-Erweiterungen und wie du sie nutzt
Bedeutung von Snacks & Getränken – warum diese oft im Plan oft fehlen
Auf Freizeiten werden neben den Hauptmahlzeiten regelmäßig Süßigkeiten, Snacks und Getränke bereitgestellt. In vielen Speiseplänen werden diese Posten jedoch nicht systematisch erfasst, da sich die Planung vorwiegend auf die Hauptmahlzeiten bezieht. Daher wird in diesen Kategorien häufig „aus dem Bauch heraus“ eingekauft. Die Folge können unvollständige Einkaufslisten, zusätzliche Besorgungsfahrten, Restmengen und schwer kalkulierbare Kosten sein. Der neue Ansatz in DEATER sorgt dafür, dass das, was tatsächlich angeboten wird, sichtbar geplant und automatisch in der Einkaufsliste berücksichtigt wird. [1]
Ernährungsphysiologische Einordnung
Snacks und süße Getränke sind Teil vieler Freizeiten. Sie enthalten überwiegend Zucker und/oder Fett. Sinnvoll ist deshalb eine sichtbare, mengenbewusste Planung: kleine Portionen statt „nebenbei“.
Bei Getränken eignet sich Wasser (bzw. ungesüßter Tee) als Standard. Fruchtsaft passt am besten als Schorle (z. B. 1:3 mit Wasser). Gezuckerte Getränke oder Milchdrinks können gelegentlich eingeplant werden, dann in kleinen Portionen (z. B. 250 ml). Für den Tagesbedarf hilft eine Wasser-Baseline (z. B. ca. 1,5 l pro Person). Softdrinks, Energydrinks, Milchmixgetränke und ähnliche Fertiggetränke enthalten in der Regel viel Zucker und sind ernährungsphysiologisch weniger gut einzuordnen [2]. Light-/Zero-Getränke sind kalorienarm, setzen aber auf Süßstoffe. Als Standard empfehlen wir sie nicht: Für die Grundverorgung bleibt Wasser (bzw. ungesüßter Tee) erste Wahl [3].
Bei Snacks bewährt sich eine kleine Portion von 30 g (herstellerübliche Portionsangabe). Das erleichtert die Mengensteuerung und macht Alternativen vergleichbar, etwa Obst-Snacks, Gemüsesticks oder Nuss-/Saaten-Mischungen. Solche Optionen lassen sich im Plan leicht gleichwertig neben Schokolade, Kekse & Co. stellen.
Praxis: Plane kleine Einheiten, biete Auswahl statt Verbote, und nutze DEATER, um bei Bedarf schnell auf Alternativen umzuschalten – so bleibt der Speiseplan ausgewogen, ohne Snacks aufzuwerten oder abzuwerten.
Klimaaspekte kurz eingeordnet
In einer fallstudienbasierten Analyse zu Kinder- und Jugendfreizeiten machen Snacks (Süßes & Salziges) mengenmäßig rund 5 % der eingekauften Lebensmittel aus; Getränke liegen bei ca. 17 %. Beide Kategorien tragen jeweils ≈ 6 % zu den gesamten verpflegungsbezogenen Treibhausgasemissionen bei. [1]
Bei Süßigkeiten (z. B. Schokolade) treiben vor allem der Kakao-Anteil und damit verbundene Landnutzungsänderungen die Klimawirkung. Hinzu kommen Beiträge aus Verarbeitung und Verpackung, da es sich in der Regel um hochverarbeitete Produkte handelt. [4]
Bei Getränken prägen Verpackungssystem und Kühlung die Bilanz maßgeblich: Ökobilanzen zeigen deutliche Unterschiede zwischen Mehrweg, PET-Einweg, Dose und Glas. Zusätzliche Händlerkühlung kann die Klimawirkung um bis zu ~33 % erhöhen. Die genaue Höhe variiert je nach Systemgrenzen), der Trend ist jedoch eindeutig. [5]
DEATER-Erweiterungen und wie du sie nutzt
Damit Snacks & Getränke sich wie Gerichte planen lassen, gibt es in der Zutatendatenbank nun Dummy-Rezepturen mit der Kennzeichnung [Direktverzehr] (z. B. Chips/Flips/Nachos, Schokolade, Müsliriegel, Kekse, Bonbons, Marshmallows, Softdrinks, Saftschorlen, Mineralwasser, Milch/Alternativen, Obst zum Snacken …):

Abbildung 1: Auszug aus der DEATER-Rezeptdatenbank
Diese Einträge arbeiten mit Kategorie-Durchschnittswerten für die Klimabewertung und handelsüblichen Portionsgrößen (Snacks typischerweise 30 g / Portion, Getränke 250 ml (ausgenommen Wasser). Du kannst sie wie gewohnt in den Wochenplaner ziehen und damit automatisch in der Einkaufsliste listen
Falls du genauer werden möchtest, kannst du jede Dummy-Rezeptur im Planer auf konkrete Produkte / Sorten und Mengen anpassen (z. B. „Softdrink 250 ml / Portion“ → „Cola 0,3 l / Portion“ oder verschiedene Chipssorten (siehe Abb. 2). Durch die Anpassung wird gewährleistet, dass sämtliche Lebensmittel- und Getränkeposten auf eurem Einkaufsplan vermerkt sind.

Abbildung 2: Anpassung des Chips-Dummys im DEATER-Planer für ganzheitliche Planung
Gesündere Alternativen zum Selbermachen
Neben den Dummy-Rezepturen mit Convenience-Produkten bietet DEATER natürlich auch Rezepte zum Selbermachen. Damit könnt ihr Nährwert und Qualität selbst steuern, z. B. durch weniger Zucker, mehr Vollkorn, moderates Salz oder passendere Fette und gleichzeitig Verpackung sparen. Zudem könnt ihr die gemeinsame Zubereitung als Programmpunkt aufnehmen. Selbstgemacht schmeckt ja eh am besten. Besucht gerne unsere Rezeptdatenbank. Und bei gemeinsamer Zubereitung mit der Gruppe lässt sich das Thema Ernährung auch super in das Programm einbinden. Schaut euch hierzu gerne auch unseren Beitrag zum Thema Gruppenverpflegung als Programm an.






Quellen
- Reichardt, Kirsten (2025): Entwicklung von Ansätzen zur klimafreundlichen Gestaltung ehrenamtlich organisierter Kinder- und Jugendfreizeiten mittels fallstudienbasierter Ökobilanzierung. Masterarbeit, Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management, FH Münster, Münster. (unveröffentlicht.)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (o. J.): Getränke – DGE-Ernährungskreis. Online verfügbar unter https://www.dge.de/…/getraenke/ (Zugriff: 25.10.2025).
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (o. J.): Getränke – DGE-Ernährungskreis. Online verfügbar unter https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken/dge-ernaehrungskreis/getraenke/ (Zugriff: 01.11.2025).
- Grehl, C.; Reinhardt, G. (2022): Ökologische Fußabdrücke von Kakao, Kakaoprodukten und Schokolade in Deutschland. ifeu paper 02/2022. Heidelberg: ifeu. Online verfügbar unter https://www.ifeu.de/…Schokolade_2022_HLK2.pdf (Zugriff: 24.10.2025).
- Umweltbundesamt (UBA) (2024): Ökobilanzielle Analyse von Optimierungspotentialen bei Getränkeverpackungen (Texte 124/2024). Dessau-Roßlau: UBA. Online verfügbar unter https://www.umweltbundesamt.de/…_optimierungspotential_getraenkeverpackungen.pdf (Zugriff: 03.11..2025).
Über die Autorin
Hallo, ich bin Kirsten!
Ich bin gelernte Köchin und habe einen Masterabschluss in nachhaltiger Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft. In meiner Masterarbeit habe ich mich mit den Umweltwirkungen von Kinder- und Jugendfreizeiten beschäftigt, insbesondere im Bereich Ernährung. Solche Freizeiten bieten großes Potential, Nachhaltigkeit in der Gemeinschaft bewusst umzusetzen und erlebbar zu machen.
Bei DEATER bin ich für das Projektmanagement und vor allem für die Berechnung der Klimawirkung zuständig.







